„Wir wollen Kinder für den Basketball begeistern“

Als Jugendlicher wurde Mirko Petrick von der Begeisterung für Basketball gepackt, bis heute hat sie ihn nicht mehr losgelassen. Nach seinem Sportstudium mit Schwerpunkt Basketball zog es ihn nach Bamberg, wo er in acht Jahren weitere Erfahrungen als Jugendbasketballtrainer sammeln konnte. 2014 ging er zurück in die Nähe der alten Heimat und begann bei ALBA BERLIN. Zu nächst baute er als Kitasport-Koordinator den ALBA Kitasport auf. Seit der vergangenen Saison ist er der sportliche Leiter des Gemeinschaftsprojekts „MBS & ALBA – GANZ GROSSER SPORT IN BRANDENBURG“, seit dieser Saison ist auch außerdem für die Traineraus- und Fortbildung bei ALBA BERLIN verantwortlich. Wir haben mit ihm über seine Aufgaben im Brandenburger Schulprogramm gesprochen, welchen Herausforderungen er sich stellen muss und welche Ziele er in Zukunft für den Brandenburger Basketball hat. Im zweiten Teil des Interviews spricht Mirko Petrick über die Entwicklung des Minibasketballs in Brandenburg.

Im ersten Teil des Interviews hast du den Minibereich als Basis für die Vereine angesprochen, was muss in diesem Bereich verändert werden, um den Basketball attraktiver für die Kinder zu machen?

Mirko Petrick:  „Zurzeit wird auf zu hohen Körben mit zu schweren Bällen gespielt. Es gibt leider nur wenige Vereine, die auf die altersgerechten Bedingungen im Mini-Bereich Wert legen. Die anderen haben das bisher immer nur als nötiges Übel angesehen. Aber genau das ändert sich gerade, nicht zuletzt, weil wir unterwegs sind und die Mini-Trainer wertschätzen. Die Trainer machen gute Arbeit und wir müssen jetzt zusammen den Mini-Basketball in Brandenburg revolutionieren.“

Und wie kann das funktionieren?

Mirko Petrick:  „Das Projekt „MBS & ALBA“ ist eine gute Basis. Aus den AGs im Projekt müssen Schulvereinsteams entstehen: Zweimal wöchentlich in den AG-Zeiten an der Schule trainieren – und am Wochenende als Mannschaft im regulären Spielbetrieb des Brandenburgischen Basketballverbandes antreten. Die AG-Teilnehmer werden Mitglieder im Verein vor Ort, das bringt Mitgliedsbeiträge und stärkt die Strukturen vor Ort. So haben wir zusammen mit dem Brandenburgischen Basketballverband die WSG ’81 Königs Wusterhausen im Aufbau eines solchen Schulvereinsteams unterstützt. Als GS Mittenwalde/WSG81 geht nun das erste Schulvereinsteam Brandenburgs in der U10 an den Start.“

Dann hast du ja sicher auch schon den Mini-Spielbetrieb in Brandenburg kennengelernt. Wie sieht dieser denn aus und welche Änderungen muss es geben?

Mirko Petrick:  „In der U10 gibt es zum Beispiel eine Tabelle mit nur sieben Mannschaften, das heißt: es werden ergebnisorientiert Kinder trainiert. Sieben U10-Teams in ganz Brandenburg sind natürlich zu wenig. Das versuchen wir gerade weiterzuentwickeln. Doch es muss noch so viel geändert werden: die Tabelle muss weg, es darf während des Spiels kein Ergebnis angezeigt werden, es muss Probespiele für Kinder geben, die mal reinschnuppern wollen. Und das sind nur einige Beispiele. Was diese Punkte angeht, wird es schon im nächsten Jahr viele Veränderungen geben. „MBS & ALBA“ hilft dabei, den Partnervereinen die Möglichkeit zu geben, die AG-Trainer auf Minijob-Basis an die Vereine zu binden. Die Basis an Kindern ist da, so dass es in Zukunft auch mehr Miniteams geben kann.

Du selbst bist auch Trainer im Projekt „MBS & ALBA“, was konntest du bisher erreichen?

Mirko Petrick:  „Ich bin AG-Trainer an der Grundschule Mittenwalde und in meiner Tätigkeit dort konnten wir innerhalb eines Jahres zusätzlich zur Basketball-AG noch eine Ballspielgruppe aufbauen. Aus der AG hat sich das bereits erwähnte Schulvereinsteam entwickelt, welches am Spielbetrieb teilnimmt und mit dem Partnerverein den Red Dragons Königs Wusterhausen (WSG ‘81 Königs Wusterhausen) verbunden wurde. Das Problem bei den meisten Vereinen ist, dass der Trainer für den Minibereich fehlt. Trainer für U18 oder U20 gibt es jedoch. Genau da setzen wir an. In Mittenwalde habe ich die AG übernommen und einen jungen Trainer dazu bekommen, welchen ich unterstützen und fördern kann. Schon hatten die Red Dragons erstmals eine U10 Mannschaft. So etwas versuchen wir auch an den anderen Standorten umzusetzen.“

Welche Auswirkungen hat das auf den Spielbetrieb?

Mirko Petrick:  „Wenn wir es schaffen, die Anzahl der U10-Teams auf zwölf oder mehr zu erhöhen, könnten wir die Liga in Nord und Süd teilen, später dann vielleicht sogar in noch kleinere Regionen. Dann müssten zum Beispiel keine Mannschaften mehr aus Cottbus nach Bernau fahren, das würde den gesamten Spielbetrieb attraktiver machen.“

Welche weiteren Ziele gibt es in der Entwicklung des Brandenburgischen Basketballs?

Mirko Petrick:  „Es gibt so viele Ziele und Veränderungen die wir mittel- wie langfristig angehen wollen. Das beginnt mit den höhenverstellbaren Körben, geht weiter mit den bereits angesprochen Regeländerungen, der Minitrainerentwicklung, Schiedsrichterfortbildungen, Unterstützung der Schulvereinsteams, Kitasport und vieles mehr.“

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